zurück

Rotenburger Kreiszeitung vom 02.08.2016

Neue Wege für das Gesundheitssystem

Annette Widmann-Mauz (CDU) beantwortet in Sottrum Fragen rund um das Thema „Zukunftssichere Pflege“

Sottrum. Wie das Gesundheits- und Pflegesystem umgestaltet werden muss, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, darüber referierte Annette Widmann-Mauz auf Einladung des Kreisverbandes der Frauenunion in Sottrum und traf dabei auf ein ebenso interessiertes wie ach fachkundiges Publikum.
Widmann-Mauz ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit und daher eine Expertin in Fragen der Gesundheits- und Pflegesysteme. Die CDU-Politikerin ist Mitglied des Bundestages, und so war es für die Kreisverbände der Frauenunion, der CDU, CDA und der Seniorenunion nicht alltäglich, eine derart prominente Rednerin für einen Vortrag nach Sottrum einladen zu können.
Das Thema war „Die Pflegereform – Zukunftssichere Pflege“ und die Referentin hatte einiges zu berichten. Neben der erwarteten fachlichen Kompetenz bestach sie dabei durch ihre Regegewandtheit, die den mehr als einstündigen Vortrag niemals langweilig werden ließ.
In klaren Worten zeichnete sie zunächst ein Bild von dem Leben der älteren Menschen und vermied es ebenso, ein Schreckensszenario zu entwerfen, wie ach alles durch eine rosarote Brille zu betrachten. „Alter steht nicht zwangsläufig für Krankheit. Viele ältere Menschen sind noch sehr aktiv. Das ist ein Potential, das genutzt werden kann“, erläuterte sie und räumte auf der anderen Seite ein, dass im Alter das Risiko für schwere Erkrankungen zunehme. Dabei käme es auch häufig zu komplexeren Krankheitsbildern, die zusammen mit dem demografischen Wandel die Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellen würde. „Dabei müssen wir uns immer wieder fragen, was ist unser Kompass, welche Richtungen sollen wir einschlagen?“ Stärkung ist hier das Zauberwort.
Widmann-Mauz stellte die sogenannten Pflegestärkungsgesetze vor und was die kernaussagen dahinter sind. Es gehe darum, einerseits die Situation für das weite Berufsfeld im Pflegesystem sowie andererseits auch die Umstände für die Pflegebedürftigen zu verbessern. Gewinnung von Nachwuchskräften, Verbesserung der Arbeitsumstände im Pflegebereich, gerechtere Entlohnung, verbesserte Ausbildung des Personals, Verringerung der Bürokratie, Anreize für Ärzte, auch in ländlichen Gebieten sesshaft zu werden – die Liste der Maßnahmen ist lang.
Manche Dinge seien schon gesetzlich in Kraft getreten, andere seien in der Beschlussphase, und einige würden noch heiß diskutiert. Sie nannte Zahlen und Fakten und vermied es dabei erfreulicherweise, dem Ganzen einen parteipolitischen Stempel aufzudrücken. Die Sachfragen standen eindeutig im Mittelpunkt.
„Es muss uns allen klar sein, dass jeder von uns einmal in diese Situation kommen kann, und da ist es heute schon wichtig, die Voraussetzungen für eine möglichst große und lange Selbstständigkeit der älteren Manchen zu schaffen“, erläuterte sie.
Auf die vielen, detaillierten Fragen der Zuhörer hatte die Referentin immer eine Antwort. Zum Abschluss des Abends waren alle um einige Informationen reicher, und auch die Rednerin hatte einige wichtige Eindrücke gewonnen. Fazit des Abends: Es gibt viel zu tun und keine einfachen Lösungen, aber die richtige Richtung ist schon eingeschlagen worden.

 

zurück